Die Rasse einmal vorgestellt


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Rassestandard von Cane da Pastore Maremmano-Abruzzese

FCI Standard : Nr. 201
Gruppe 1 : Hüte-und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde)
Sektion 1 : Schäferhunde
Herkunft : Mittelitalien
Körper : Ein rustikaler, kräftiger und großformatiger Hund, dennoch wirkt er nicht schwerfällig, sondern elegant und würdevoll.
Ohren : hoch angesetzt und hängend (V-förmig)
Augen : dunkel, mandelförmig, klein
Schwanz : locker getragen bei gesteigerter Aufmerksamkeit aufgestellt, aber nicht über den Rücken gerollt
Haarkleid : langes üppiges Haar, Kragenbildung bis zur Brust, Rücken bis zu 8 cm lang mit geschlossener Decke, dichte Unterwolle, an Schnauze, Ohren, Schädel sowie Vorderseite der Gliedmaßen kurz
Gangwerk : raumgreifende, majestätische Bewegungen
Höhe : Rüden: 65 - 73 cm, Hündin: 60 - 68 cm
Gewicht : Rüden: 35 – 45 kg, Hündin: 30 – 40 kg
Gesamteindruck : Weißer Eisbär
 

 

Geschichte

Die genaue Geschichte lässt sich nicht mehr nachvollziehen, man nimmt jedoch an, dass die ersten Herdenschutzhunde mit Nomaden aus dem Osten nach Europa (Italien) eingewandert sind. Der Cane da Pastore Maremmano-Abruzzese ist ein Herdenschutzhund, der seit 1950 durch die Kreuzung zweier ähnlicher Hunderassen in Mittelitalien entstanden ist. Dies wurde notwendig, da der Hund in der Maremma-Ebene durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung immer mehr zurückgedrängt wurde, während der Hund in den Abruzzen wie seit Jahrhunderten seine Arbeit nachging. Deshalb entschloss man sich, ab 1950 den größeren Bergtypen, den Abruzzesen, mit dem kleineren der Maremma Ebene zu kreuzen und zu einer gemeinsamen Rasse zusammen zu fassen. Seit 1958 ist der italienische Herdenschutzhund als Rasse „Cane da Pastore Maremmano-Abruzzese“ beim FCI (Federeation Cynologique International) anerkannt.

 

Aufgabe
Der Cane da Pastore Maremmano-Abruzzese gehört zu den typischen Arbeitsrassen. Er lebt selbstständig ohne Unterstützung des Hirten mit der Herde. Seine Aufgabe besteht nicht darin, die Herde zu treiben, sondern die Herde vor Raubtieren zu beschützen. Die Wachsamkeit und der Beschützerinstinkt des Maremmanen steigert sich zur Dämmerungs- und Nachtzeit noch einmal um ein Vielfaches. Der Maremmane greift ein Raubtier nicht sofort an, sondern versucht durch tiefes Grollen oder Bellen und Drohgebärden zu zeigen, dass es sich hier nicht lohnt. Sollte das den Eindringling nicht abschrecken, reagiert der Maremmane mit entschlossener Gegenwehr. Nur im äußersten Notfall geht ein Maremmane eine blutige Auseinandersetzung ein. Wanderer, die genügend Abstand zur Herde lassen, werden aus der Ferne nur misstrauisch beobachtet und können ihren Weg fortsetzen. Die Arbeit der Maremmanen wird bereits in vielen Ländern, wie in der USA, Kanada, Schweiz und Frankreich geschätzt. Auch in Deutschland kan n der Einsatz von Maremmanen bald vermehrt Realität werden, da der Wolf besonders in Sachsen, Brandenburg und auch bei uns in Sachsen Anhalt immer mehr auf dem Vormarsch ist.

 

Charakter
Der Maremmane ist bei richtiger Haltung und guter Sozialisierung vom Welpenalter an ein sehr stolzer, gelassener, geduldiger und sensibler Hund, der selbst als Rüde außerhalb seines Revieres auf andere Hunde sehr freundlich reagiert. Im Umgang mit Familienmitgliedern ist er sehr sanft, Fremden gegenüber reagiert er zurückhaltend und misstrauisch. Da der Maremmane ein Arbeitshund ist, braucht er eine Aufgabe, die darin bestehen kann, Grundstück und Familie zu beschützen. Zwingerhaltung ist bei dieser Rasse ausgeschlossen, da sie ihren Freiraum brauchen.

 

Erziehung
Durch die jahrhundertelange Züchtung ist der Maremmane ein sehr selbstständiger, aufmerksamer und intelligenter Hund. Gerade durch seine Selbstständigkeit und Intelligenz lässt sich ein Maremmane, nicht wie man es von anderen Hunderassen kennt abrichten. Jedoch kann man durch ein gewisses Maß von Erziehung bestimmte Eigenschaften fördern bzw. unterdrücken. Dafür braucht man Einfühlungsvermögen, Geduld und Liebe, aber vor allem ausreichend Wissen über Hirtenhunde. Dann wird aus einem Maremmanen ein zuverlässiger Begleiter.

 

Familienhund
Der Cane da Pastore Maremmano-Abruzzese wurde in Italien immer im Rudel an der Herde eingesetzt. Dafür braucht der Maremmane ein ausgeprägtes Sozialverhalten, welches er z. B. durch gegenseitige Körperpflege im Rudelverband bekommt. Dieses ausgeprägte Sozialverhalten macht den Maremmanen zu einem zuverlässigen Familienhund, wobei an dieser Stelle hervorgehoben werden muss, dass kleine Kinder und Hunde generell nicht ohne Aufsicht alleine gelassen werden sollten. Voraussetzung für einen Familienhund ist auch, dass schon beim Züchter und auch bei den späteren Besitzern darauf geachtet wird, den Welpen ausreichend zu sozialisieren. Hierbei ist viel Geduld und Verständnis notwendig, Gewalt ist in jedem Fall fehl am Platze. Beachtet man dies, so wird aus einem Welpen ein liebenswerter Hund, der seiner Familie gegenüber sich sozial und defensiv verhält.

 

Pflege
Die Pflege eines Maremmanen ist sehr unkompliziert, da er ein schmutz- und wasserabweisendes Fell hat. Durch dieses selbstreinigende Fell fällt der Schmutz, sobald dieser getrocknet ist, von selbst heraus. Trotzdem empfiehlt es sich, ihn einmal bis zweimal in der Woche zu bürsten, um die Bindung zwischen Besitzer und Hund zu stärken. Auch beim zweimal jährlich stattfindenden Fellwechsel erweist es sich von Vorteil, wenn der Hund an eine regelmäßige Fellpflege gewöhnt ist.

 

Fütterung
Der Cane da Pastore Maremmano-Abruzzese ist für seine Größe ein sehr genügsamer Hund, der mit weniger Futter auskommt, als man vermuten würde. Halten Sie sich an die Angaben des Züchters, denn die Mengenangaben auf den Futtermitteln sind bei einem Maremmanen nicht zutreffend. Außerdem ist zu beachten, dass man einen so großen Hund zweimal am Tag füttern sollte, da es sonst schnell zu einer Magendrehung kommen kann, welche ohne Behandlung tödlich endet. Auch sollte man einen Maremmanen nach dem Füttern eine ausreichend lange Ruhepause gönnen, um eine Bewegung (Drehung) des Magens auszuschließen.